19. und 20. Oktober 2019
Am frühen Morgen setzten wir uns mit Vorfreude und Erwartung in den Reisebus: Mit einer passenden Andacht und der Bitte um den Reisesegen stimmte Herr Diakon Franz Reinhartshuber unsere Reisegemeinschaft auf die Pilgerfahrt ein. Zunächst machten wir uns auf den Weg nach Altenstadt, wo wir die Basilika St. Michael als noch erhaltenen romanischen Kirchenbau kennenlernten und in der Führung die typischen Merkmale und Besonderheiten betrachteten: Den massiven Bau aus Tuffstein mit den zwei Türmen und dem dreischiffigen Langhaus, das Portal mit dem Tympanon, in dem dargestellt ist, wie Jesus oder der Erzengel Michael gegen das Böse, den Drachen, antreten, das romanische Taufbecken, wieder freigelegte Fresken, den Großen Gott von St. Michael - die Darstellung Jesu am Kreuz mit der Wirkung des Auferstandenen, der uns alle in seine Arme schließen will, eine Marienfigur und eine Darstellung des dornengekrönten Jesus, der angekettet ist.
Nach dem Mittagessen war die Stadt Landsberg am Lech das nächste Ziel - eine Stadt, die durch den Salzhandel Bedeutung erlangte und deren historischer Kern noch erhalten ist. Besondere Bauwerke sind die Pfarrkirche, das Spital, in dem Menschen mit ansteckenden Krankheiten versorgt wurden, die Stadttore, die Salzbstadel, das Lechwehr und das Rathaus - alleine oder in der Führung gab es genug zu erkunden.
Altenstadt
Landsberg am Lech
Am zweiten Tag stand das Kloster Roggenburg (im 12. Jahrhundert gestiftet, den Prämonstratensern übergeben, 1802 aufgehoben) auf dem Programm, das in der vergangenen 40 Jahren von Prämonstratensern wiederbelebt und renoviert wurde, sodass es sich zu einem kulturellen Zentrum mit Museum, Bildungsstätte, Gaststätte und Klosterladen entwickelte. Nach der heiligen Messe erfuhren wir in einer interessanten Führung Wesentliches über den Orden der Prämonstratenser und seinen Gründer Norbert von Xanten, der die Chorherren dazu angehalten hat, sich auch in Alltagskleidung unter die Menschen zu begeben, um sie wirklich kennen zu lernen und so ihren Glauben zu fördern, die Orgel und den Altarraum mit dem Kreuz, dem Chorgestühl aus der Renaissance und dem Altarbild Maria Himmelfahrt, über die Mariendarstellungen in den Deckengemälden in dieser Kirche, die im Stil des Barock und Rokoko erhalten ist bzw. renoviert wurde, und lernten auch das Refektorium mit Deckengemälden, die Jesus und Speisenperikopen zum Thema haben, und die Bibliothek kennen. Im Klostergasthof freuten wir uns über das gute Mittagessen und anschließend war Zeit zu einem Besuch im Klosterladen, bevor wir uns auf die Heimreise machten. Wie am Vortag wurden Lieder gesungen und Herr Diakon Franz Reinhartshuber hatte eine passende Andacht vorbereitet, in der das Heimkehren als etwas sehr Schönes bewusst wurde.
Mit vielen guten und dankbaren Eindrücken von all dem, was wir miteinander erlebt haben, erreichten wir am Abend Bad Häring und freuen uns auf eine nächste Fahrt.
Kloster Roggenburg
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