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Kirchweihe 2008

Am Samstag, den 7. Juni reiste Herr Erzbischof Dr. Alois Kothgasser SDB zum zweiten Mal in dieser Woche (nach der Visitation in der VS) in Bad Häring an, um nach einjähriger Umbauzeit die Kirche zu weihen.

Die Fotos stammen von Johann Schoner.

Am Nachmittag findet die Kindersegnung statt und anschließend eine Pfarrgemeinderatssitzung, in der sich der Herr Erzbischof berichten lässt und sich Wünsche anhört. Aber auch er hat Anliegen für eine Pfarrgemeinde, die er in vier Punkten zusammenfasst: Auf das Wort Gottes hinhören, Gottesdienst feiern, daraus ergibt sich der Dienst am Menschen, und im Menschendienst liegt die erneute Verkündigung des Wortes Gottes.

Kurz vor 18.00 Uhr begeben sich die Ehrengäste (Mitglieder des PGR, des Gemeinderates, Vertreter der ausführenden Firmen, geladene Gäste aus den Nachbargemeinden) und die anderen Mitfeiernden in die Kirche. Zum ersten Mal ist der Altar unverdeckt und – auch das fällt auf – es fehlen der übliche Blumenschmuck und das Altartuch.

Gleich darauf erklärt Herr Pfarrer Hangler, dass der Herr Erzbischof beim Einzug auf die gewohnten Zeichen der Verehrung (Verneigung, Kniebeuge) verzichten und gleich die Sakristei betreten wird, da unsere Kirche ohne Weihe eigentlich noch keine Kirche ist.

Stellvertretend für die Gemeinde und die Pfarrgemeinde empfangen BM Hermann Ritzer und der stellvertretende Vorsitzende des PGR Robert Pristach den Herrn Erzbischof vor der Kirche und bedanken sich, dass er sein vor zwei Jahren gegebenes Versprechen, zur Kirchweihe wiederzukommen, nun einlöst. Dann geleiten sie ihn in die Kirche.

Im Lauf der Feier erfolgen schrittweise Segnung und Weihe. Zuerst wird Wasser geweiht, dann die für diesen Zweck gestiftete Johanneskerze entzündet als Symbol für Christus, das Licht.  Danach erneuert die Gottesdienstgemeinde das Taufversprechen und der Herr Erzbischof besprengt die Gläubigen mit Weihwasser zur Erinnerung an die Taufe.

Zu Beginn des  Wortgottesdienstes wird der Ambo gesegnet. Anschließend überreicht der Herr Erzbischof dem Lektor PA Franz Reinhartshuber das Lektionar.

In seiner Predigt würdigt der Herr Erbischof die unvergleichbar gute Arbeit von Diözesanarchitekt Mag. Peter Schuh  und spricht ihm seinen persönlichen Dank aus – was diesen sichtlich berührt. In den weiteren Ausführungen weist er auf die Bedeutung des Wortes  und auf die Bedeutung des Gespräches, auch mit Gott im Gebet, hin. Außerdem erwähnt er die Begegnungen mit Menschen im Dorf und den netten Empfang durch die Kinder der VS einige Tage vorher.

Nach der Allerheiligenlitanei werden der Altar und die Apostelkreuze gesalbt und geweiht. Während im Altarraum der Herr Erzbischof die sakrale Handlung vollzieht, werden die Apostelkreuze im Kirchenschiff von Herrn Pfarrer Hangler und Stiftsprobst Vinzenz Baldemaier gesalbt. Im Zuge der Umbauarbeiten hat man solche Kreuze auch in den Mauerteilen einer Vorgängerkirche (vor 1500, die man für den Bau der bestehenden Kirche wieder verwendete) gefunden. Apostelkreuze an den tragenden Mauern der Kirche erinnern daran, dass diese auf dem Fundament der Apostel errichtet ist.

Vor der Eucharistiefeier werden dann von Cilli Rabl und Wolfgang Rinnergschwentner die neuen Altartücher – mit einer von Ilse Winkler von Hand gefertigten Häkelspitze – aufgelegt und die Kerzen aufgestellt und von Herrn Pfarrer Hangler entzündet. Im Altarfuß steht eine spätgotische Reliquienmonstranz. Der Herr Erzbischof erklärt, dass die Reliquien von Heiligen in der Altarplatte von 1963 noch eingesetzt sind und anlässlich der neuen Weihe die Monstranz mit einem  Partikel des Kreuzes Christi in den Altarfuß eingesetzt worden ist. Am Weiheakt besonders erhebend ist für Herrn Pfarrer Hangler der Augenblick, als aus fünf Weihrauchgefäßen, die die Wundmale Christi symbolisieren, Weihrauch emporsteigt.

Die Eucharistiefeier wirkt besonders feierlich, da acht Geistliche um den neu geweihten Altar versammelt sind: Herr Erzbischof Dr. Alois Kothgasser, Herr Pfarrer Rainer Hangler, Herr Dechant Theo Mairhofer, Herr Pfarrer Günther Guggumoos, Herr Kaplan Ludwig Penz, Stiftsprobst Vinzenz Baldemair, Pater Wolfgang Heiss, der seelsorgliche Begleiter des PGR, sowie Herr Diakon Albert Hötzer, der persönliche Referent des Herrn Erzbischof.

Nach der Kommunion wird schließlich noch der Tabernakel gesegnet.

Musikalisch gestaltet wird die Kirchweihfeier durch den Kirchenchor und mit Volksgesang. Peter, Johann, Markus und Elisabeth Egger tragen zur instrumentalen Gestaltung bei.

 

Nach dem Festgottesdienst erfolgen Ansprachen und Ehrungen.

 

Herr Bürgermeister Ritzer würdigt den gelungenen Kirchenumbau und hebt die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Renovierungsausschuss und Gemeinde hervor. Für die Gemeinde stellt der Drittelanteil an den Kosten neben der Volksschulsanierung eines der großen Bauprojekte dar. Während über den Kirchenumbau im Inneren nur Positives zu hören ist, melden sich kritische Stimmen zur Verlegung der Kirchenmauer, der Straße und vor allem zur Verkehrsinsel bei der Einfahrt zum Friedhofparkplatz. Letzteres soll das Schnellfahren im Bereich Schule – Kirche unterbinden. Diesbezüglich steht Herr Bürgermeister Ritzer mit Überzeugung hinter den getroffenen Entscheidungen: Die Verlegung der Mauer und der Straße ist für den rollstuhlgerechten Zugang notwendig und die Verkehrsberuhigung dient der Sicherheit –  vor allem der Schul- und Kindergartenkinder. Er schließt mit den Worten, dass der Umbau die Kirche zu einem schönen und einladenden Dorfzentrum macht, das bei allen Neuerungen schlicht geblieben ist – so wie es zu uns passt.

Herr Finanzkammerdirektor Josef Lidicky beglückwünscht die Pfarre zur Entscheidung des Kirchenumbaues und zur Umsetzung der Ideen. Auf der Homepage hat er den Umbau mitverfolgt und sich vor der Weihe noch einmal Fotos angesehen. Die wagemutigen Arbeiten auf dem Dach sind ihm besonders in Erinnerung geblieben. Indem er sich für die Spendenaktionen, die bereits vor Baubeginn von Vereinen, dem PGR,… gesetzt worden sind, bedankt, erinnert er an das Wachsen der Umbaugedanken. Und er bedankt sich bei Diözesanarchitekt Mag. Peter Schuh für die umsichtige Umbauplanung. Er hat es unter Berücksichtigung der örtlichen Wünsche geschafft, aus einem aus vielen Baustilen der verschiedenen Kunstepochen zusammengewürfelten Bau eine Einheit zu schaffen, die hell, freundlich und geräumig ist. Und zuletzt richtet Herr Lidicky noch eine Bitte an die Gottesdienstbesucher: diese Kirche zu besuchen, nicht nur an den besonderen Feiertagen, sondern auch an den Werktagen – um einmal still zu verweilen und zu beten.

 

Die letzte Ansprache hält Herr Pfarrer Hangler. Diese eröffnet er mit einem Zitat aus den Schriften von Antoine de Saint Exupery: Willst du ein Schiff bauen, bitte nicht den einen oder anderen um ein Holzstück, sondern wecke in den Menschen die Sehnsucht nach dem Meer. (Oder nach dem MEHR?) Im Weiteren schließt er sich allen Dankesworten an bzw. wiederholt und bestätigt sie. Für die tragenden Männer des Umbaues hat er kleine Aufmerksamkeiten vorbereiten lassen.

Bei Herrn Bürgermeister Ritzer bedankt er sich für die Zusammenarbeit und auch fallweise für das Mitanpacken. Dabei erinnert er an das letztmalige Aufstellen des alten Tabernakels vor Allerheiligen, was Herr BM Ritzer gemeinsam mit Johann Höck bewerkstelligt hat. Für einen gemütlichen Tagesausklang erhält er zwei Flaschen Pfarrwein.

Was Herrn Finanzkammerdirektor Lidicky anbelangt, betont Herr Pfarrer Hangler die Offenheit für die Häringer Wünsche. Als Dank überreicht er ihm ebenfalls eine Flasche Pfarrwein und dazu noch eine Flasche Hochprozentigen, damit er weitere Bittsteller ebenfalls so empfangen kann wie ihn und Johann Höck.

Weiters hebt auch er die planerische Arbeit von Herrn Diözesanarchitekt Mag. Peter Schuh hervor und bemerkt, dass er in Sachen sakraler Baukunst noch nie so viel gelernt hat wie in den vergangenen Jahren der Umbauplanung und –durchführung. Mit einem Schmunzeln erwähnt er, dass sich Herr Mag. Schuh ziemlich schnell auf den Häringer Humor (sprich: auf den des Obmannes vom Renovierungsausschuss) einstellen konnte. Eine Alptraumnacht bereitete ihm dieser allerdings, als er für den Stiegenaufgang zu den Emporen glaubhaft eine Eisenkonstruktion vorschlug – als Mann vom Fach kein Wunder! Herr Mag. Schuh darf sich mit Spezialitäten aus der Region stärken.

Den größten Dank erhält Herr Ing. Helmut Gritsch als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Renovierungsausschuss – der den Bau geleitet hat, die Angebote eingeholt hat, alle Endkontrollen abgenommen hat und beinahe täglich auf der Baustelle nach den Fortschritten gesehen hat. Außer einem Spezialitätenkorb erhält er eine vom Herrn Erzbischof handsignierte Bibel, über die er sich sichtlich freut und für die er sich beim Herrn Erzbischof gleich persönlich bedankt.

Zuletzt spricht Herr Pfarrer Hangler dem Renovierungsausschuss seinen Dank aus und überreicht Johann Höck, Johann Unterrainer und Martin Höck ebenfalls etwas Bodenständiges zur Stärkung. Besonders würdigt er den Einsatz des Obmannes Johann  Höck, der ebenso wie Helmut Gritsch wie selbstverständlich täglich auf der Baustelle nach dem Rechten gesehen hat und Ansprechpartner für alles war.

Nach dieser Ansprache und dem Abschluss der Kirchweihe fühlt sich Herr Pfarrer Hangler um vieles leichter. Er bestätigt, dass er sich in Häring immer besser einlebt und meint, wir seien schon mehr als eine Pfarrgemeinde, nämlich eine Pfarrfamilie.

 

Nach der zweistündigen Feier, die etwas Einmaliges für viele Jahrzehnte oder vielleicht wieder Jahrhunderte darstellt, ziehen der Herr Erzbischof, alle Geistlichen, die Ministranten und die Ehrengäste zum Kirchplatz, wo die Vereine zum ortsüblichen Empfang bereit stehen. Nach einem Ehrensalut durch die Schützenkompanie schreitet der Herr Erzbischof mit Herrn Pfarrer Hangler und Herrn Bürgermeister Ritzer die Vereinsabordnungen ab und anschließend ziehen wir zur Agape zum Feuerwehrhaus, wo der feierliche Akt einen fröhlichen Ausklang findet, zu dem der Pfarrgemeinderat einlädt.

 

Herr Erzbischof Dr. Alois Kothgasser und sein  persönlicher Referent Herr Diakon Albert Hötzer nächtigen im Pfarrhof. Am Sonntag nehmen sie das Frühstück im Altersheim ein. Als Ehrengäste sind Herr BM Hermann Ritzer, Dr. Markus Huber, Robert Pristach als stellvertretender Vorsitzender des PGR, PA Franz Reinhartshuber und Herr Pfarrer Rainer Hangler eingeladen. Der Herr Erzbischof fühlt sich sichtlich wohl, plaudert über seine Erlebnisse bei Visitationen und heitert die Runde mit einigen Anekdoten auf. Anschließend besucht er jene Senioren, die bettlägrig sind. Er spendet jedem einen besonderen Segen und findet den Leidenden gegenüber tröstende Worte.

Danach spendet der Herr Erzbischof im Rahmen einer weiteren feierlichen Messe fünfundzwanzig Jugendlichen das Sakrament der Firmung. In der Predigt erläutert er ihnen die Bedeutung des Heiligen Geistes, den sie wie die Jünger beim ersten Pfingstfest nun im Sakrament der Firmung empfangen. Er legt ihnen ans Herz, täglich eine kurze Zeit diesem Heiligen Geist im Gebet zu widmen. Eines seiner weiteren Anliegen ist es, den Jugendlichen mitzugeben, dass sie die Armen nicht vergessen, denn solche seien immer unter uns sein und deswegen brauchen sie unsere Unterstützung. Zuletzt ermutigt er die Firmlinge, wann immer sie ihn wieder einmal treffen, zu  ihm zu kommen und ihm zu erzählen, dass er ihr Firmspender gewesen ist. Zum Schluss der Feier bedanken sich Theresa Waltl und Maximilian Sappl stellvertretend für alle Jugendlichen beim Herrn Erzbischof und bitten ihn, er möge die Gefirmten ins Gebet einschließen. Beim anschließenden Fototermin nimmt er sich Zeit, sich mit jedem Firmling fotografieren zu lassen und er verabschiedet sich mit persönlichen Worten von allen Familien. Mit einer fröhlichen Agape auf dem Kirchplatz klingt die Feier aus.

 

Als Abschluss der Visitation in Bad Häring ist der Herr Erzbischof  zum Mittagessen eingeladen. Für dieses Mahl, das im Pfarrhof eingenommen wird, organisiert Robert Pristach ein Catering vom Strandbadgasthaus.  Weitere Gäste sind neben Robert und Hildegard Pristach Susanne und Gerhard Winkler, Johann und Maria Höck, PA Franz Reinhartshuber, Herr Diakon Albert Hötzer  und Herr Pfarrer Rainer Hangler. Der Herr Erzbischof genießt die guten Speisen. Er resümiert noch ein bisschen und sagt, dass er sich in der VS sehr, sehr wohl gefühlt hat. Und die Kirchenrenovierung sieht er als Modell für alles Weitere, was in der Erzdiözese in dieser Richtung geschieht.

Indem er seine Absicht kundtut, in zwei Jahren zur Neueinweihung des Rehabilitationszentrums  wieder zu kommen, und auch eine Orgelweihe ins Auge fasst – die er delegieren könnte, aber nicht delegieren würde – bekräftigt er noch einmal, dass die Visitation in Bad Häring nicht nur für uns, sondern auch für ihn ein schönes Erlebnis ist.

 

Mit diesem umfangreichen Programm endet die Visitation des Herrn Erzbischof. Das Pfarrleben erfährt eine bleibende Festigung und Stärkung.

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