2. September 2023
Es war ein strahlend schöner Spätsommertag. Früh am Morgen fuhr unsere Wallfahrergruppe Richtung Osten und erfreute sich an der aufgehenden Sonne und den Nebelschwaden, die das Landschaftsbild mitgestalteten. Eingestimmt mit Liedern und dem Reisesegen erreichten wir nach einer knapp zweistündigen Fahrt Mondsee, wo wir als ersten Programmpunkt die Choralmesse mitfeierten. Es war es eine große Freude, in der Basilika Herrn Pfarrer Josef Aichriedler zu treffen, der vor fünf Jahren in unserem Pfarrverband mehrere Monate ausgeholfen hatte.
Anschließend stellte Herr Pfarrer Reinhart Bell uns auf sehr mitreißende Art die Basilika, 2005 zur Basilika Minor erhoben, vor: als zweitgrößtes Gotteshaus in Oberösterreich, mit der barocken Fassade, den zwei Türmen und dem gotischen Inneren sowie den aus der Spätrenaissance stammenden Altären. Im 8. Jh. als Benediktinerabtei gegründet, zählte das Kloster Mondsee zu den ältesten Klöstern Österreichs, bis es 1791 unter Leopold II. aufgehoben wurde und die Klosterkirche zur Pfarrkirche wurde. Herr Pfarrer Bell wies uns in der Führung auf einige Besonderheiten hin: Auf Abt Konrad, der viel dazu beigetragen hatte, dass das Kloster selbständig wurde, auf den heiligen Wolfgang, der zeitweise in Mondsee lebte, auf die Heiligen-Reliquien im Hochaltar, der im Hauptbild die Krönung Mariens zeigt. Darüber steht die Statue des Erzengels Michael, dem die Kirche geweiht ist. Die vielen Seitenaltäre erinnern daran, dass bis 1965 jeder Priester jeden Tag die heilige Messe feierte, weil es noch keine Konzelebration gab. Auch die Sakristei war zu diesem Zweck gebaut, sodass jeder Priester seinen Platz hatte. Abschließend lernten wir die Petruskapelle kennen, in der die Wochentagsmessen gefeiert werden.
Danach war es Zeit für das Mittagessen im Hotel Krone, wo wir ausgezeichnet bewirtet wurden.
Am Nachmittag erwartete uns Herr DI Johannes Pfeffer zur Führung im Kloster- und Pfahlbaumuseum, die beide im ehemaligen Klostergebäude untergebracht sind. Ein großes Gemälde zeigt Herzog Odilo, den Gründer des Klosters. Wir gingen in den Chorraum der Mönche, wo eine Statue an den Gründer der Benediktiner erinnert, an Benedikt von Nursia, und stiegen über eine schmale Wendeltreppe in die ehemalige Stiftsbibliothek die einige interessante Ausstellungsstücke beherbergt: das Abtkreuz, ein handschriftlichen Urbar aus dem 15. Jahrhundert und liturgische Gewänder. An die Bibliothek schließt das Pfahlbaumuseum an, das ein Modell der Pfahlbauten aus dem Neolithikum zeigt. Seit etwa 1870 wird die Mondseekultur erforscht. Damals verwendete Geräte und Ausrüstungen sind in der Ausstellung ebenfalls zu sehen.
Nach dieser zweiten interessanten Führung war eine Kaffeepause im Cafe Frauenschuh angesagt. Kaffee und Kuchen oder ein Eisbecher schmeckten sehr gut.
Zum Abschluss fuhren wir zur Filialkirchen St. Lorenz, die unter der Drachenwand steht, und feierten eine Dankandacht. Bevor wir die Heimreise antraten, machten wir noch einen Abstecher am See - am Ufer war es angenehm kühl und die Aussicht über den See herrlich.
Wir hatten viel gesehen, die Messe mitgefeiert, eine Andacht gehalten und auch viel gelacht und gescherzt - gut gelaunt fuhren wir heimwärts. Auf der Eibergbundesstraße bedankte sich Herr Diakon Franz Reinhartshuber für die vielen Dienste, die in unserer Pfarre zuverlässig und treu verrichtet werden: die Kirchenreinigung, das Mesnern, die Mitgestaltung der Liturgie, die Betreuung der Ministranten, die Pflege des Pfarrhofes und Pfarrhofgartens, den Chorgesang und auch das Gebet.
Der jährliche Ausflug ist ein kleines Zeichen des großen Dankes für die vielen Stunden, die dem Pfarrleben und dem Gotteshaus geschenkt werden.