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KBW Besinnungsnachmittag

  1. November 2024

Wo bist du, Gott? Wo bist du, Mensch?

Am Samstag vor Christkönig luden das KBW und der Frauentreff zu einem Besinnungsnachmittag ein, der die Teilnehmenden ins Gespräch über Zweifel, Atheismus und den spürbaren Glaubensverlust brachte.

KBW-Leiter Robert Pristach hatte dazu Herrn Dr. Michael Plank, der an der LLA Rotholz Religion unterrichtet und mit Erfolg Jugendliche zu Gottesdiensten motiviert, als Referenten eingeladen. Zum Thema passend stellte er anfangs einige Bücher vor, die die Themen Atheismus, Glaubenszweifel und Vertrauen behandeln, vor. Im ersten Teil des Vortrags ging er auf die Erwartungen der Anwesenden ein und notierte die drei Hauptthemen: Jugend "ohne Gott", Was hilft mir zu glauben? und Esoterik im Aufwind ein. Unser Glaube wird durch Einbrüche in unser Leben wie Krankheit oder Not erschüttert. Zweifel ist an sich nichts Schlechtes und manchmal ein Schutz, denn wir sind Gefahren ausgesetzt - mit Blick auf das Kreuz und Jesu Auferstehung bleibt die Hoffnung, die uns weiterleben lässt. Bestimmte Zweifel können durch fachkundliche Erklärungen, zum Beispiel in der Sonntagspredigt, ausgelöscht werden, andere Zweifel brauchen emotionale Hilfen, wie die Anwesenheit von anderen Menschen, von Menschen, die mir zuhören.

Esoterik schaut auf das momentane Wohl, aber auf Dauer schafft das keine Befriedigung - während die Hoffnung auf das Größere und Schönere in Gott dem Menschen Ruhe und Zufriedenheit verschafft. Was die Jugend betrifft, ist sie im ländlichen Raum vom Elternhaus noch mehr im Glauben geprägt und für Glaubenstraditionen zu begeistern. Was in großen traditionellen Festen wächst, kann und soll in kleineren Gruppen Glaubenstiefe erfahren. Mit Personen ihres Vertrauens sprechen Jugendliche gerne über sich, ihre Sorgen und ihre Glaubenserfahrungen.

Nach diesem ersten Teil konnten wir bei Kaffee und Kuchen über das Gesagte ins Gespräch kommen und eigene Erlebnisse austauschen.

Im zweiten Teil erzählte Dr. Michael Plank von persönlichen Leid-Erfahrungen und dass er Gottes Nähe trotzdem immer gespürt habe: sei es im Gespräch mit ihm, auch im Klagen, sei es mit dem Blick auf das Kreuz und mit der Gewissheit der Auferstehung oder in der Erfahrung von Unterstützung und Hilfe durch den Freundeskreis und Nachbarn, die in Notsituationen da sind.

Wohin geht die Kirche als Ort der Glaubenserfahrung? Die Beantwortung dieser Frage ist nicht erst seit der letzten Synode ein Thema von Interesse. In Österreich, in unserem Bundesland, wird es vermutlich sinnvoll sein, mehr Laien mit organisatorischen Aufgaben zu betrauen, um die Priester zu entlasten, wenn sie mehrere Pfarren seelsorglich betreuen. Weiters ist die Bedeutung der Familie für die Weitergabe des Glaubens bedeutend.

Mit Psalm 88, der die Klagen und Fragen des Beters offen lässt und doch Zuversicht bedeutet, da der Beter fragt und klagt, endete der Vortragsteil. Den Abschluss des guten Nachdenkens, des Austausches und des Zuhörens bildete die heilige Messe, die Herr Pfarrer Stefan Schantl mit Herrn Kooperator Klaus Pirchmoser zelebrierte. Dazu passend war das Evangelium ausgewählt: Lasst euch nicht verwirren. Glaubt an mich und glaubt an das Evangelium. Die vielen Eindrücke und Nachrichten verwirren und wecken Zweifel. Bibelstellen, Gebet, Gespräch und Austausch stärken das Vertrauen in Gott. Ein Vertrauen, wie es auch Abraham hatte, als er Gottes Ruf folgte.

Zum Abschluss bedankte sich Robert Pristach für den gemeinsamen Nachmittag: beim Referenten, bei den Zelebranten und bei allen, die gekommen waren. Gut eingestimmt dürfen wir die Adventzeit erwarten, die uns Gott näherbringen möge.



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