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Karfreitag

3. April 2015

Zur Vorbereitung gehören an diesem Tag das Leermachen des Altares, die Entfernung des Blumenschmuckes und das Aufstellen des heiligen Grabes. Es werden keine Kerzen angezündet und der Altarraum wird nur matt beleuchtet.

Nachdem anstatt des Glockengeläutes Ministranten mit den Ratschen zum Gottesdienst eingeladen haben, beginnt am Karfreitag in aller Stille die Liturgie ohne Eröffnungsteil und ohne Musik mit dem Tagesgebet.

Nach der Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja vom 4. Lied des Gottesknechtes wird vom Herrn Pfarrer mit zwei Lektoren die Passion Jesu nach dem Evangelisten Johannes vorgetragen und vom Kirchenchor mit Passionsliedern begleitet. Kniend gedenkt die Feiergemeinde der Todesstunde Jesu, bevor die Lektoren den letzten Teil des Evangeliums vortragen.

Anschließend singt und spricht der Herr Pfarrer die großen Fürbitten, auf die jeweils mit einer Kniebeuge und einem Amen geantwortet wird.

Währenddessen machen sich einige Ministranten bereit, um das verhüllte Kreuz in den Altarraum zu tragen, wo sie vom Herrn Pfarrer nach den Fürbitten erwartet werden. Feierlich enthüllt er Schritt für Schritt das Kreuz. Von zwei Ministranten gehalten, wird es danach vom Herrn Pfarrer, den Ministranten und den Gottesdienstfeiernden mit einer Kniebeuge verehrt.

Am Karfreitag feiert der Priester zwar keine Messe, aber trotzdem teilt er nach dem Vaterunser und dem Agnus Dei den Leib Christi aus. Auch die Chormitglieder kommen dazu von der Empore herunter, denn so still wie die Liturgie begonnen hat, endet sie auch wieder. Herr Pfarrer Rainer Hangler entlässt die Feiergemeinde ohne das übliche Segenskreuzzeichen und spricht anstelle dessen ein Segensgebet. Still verlassen die Gottesdienstbesucher die Kirche. Einige verharren noch kurze Zeit vor dem heiligen Grab, das heuer nach vielen Jahrzehnten wieder geöffnet wird, um an die Grabesruhe Jesu zu denken: an den Zustand der Gottverlassenheit und die Überwindung durch Jesus Tod, seinen Abstieg und die Auferstehung. Auch am Karsamstag Vormittag ist dazu noch die Möglichkeit.


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