16. August 2022
Bei aufklarendem Wetter fuhren wir nach den nächtlichen Regenstunden in das Zillertal nach Zell am Ziller: Dort feierte Herr Pfarrer Stefan Schantl mit uns die heilige Messe. Die Kinder brachten sich mit Kyriegedanken und Fürbitten ein, die den rechten Gebrauch von Fähigkeiten zum Inhalt hatten - passend zum Evangelium von den anvertrauten Talenten. Herr Pfarrer Stefan Schantl betrachtete in seiner Ansprache besonders den dritten Diener, der das eine Talent aus Angst vergraben hatte. Auch wir sind manchmal geneigt, unsere Fähigkeiten schlummern zu lassen, weil wir Angst haben, etwas falsch zu machen. Doch wir dürfen uns immer gewiss sein, dass wir vor Gott und dann auch vor den Menschen mutig sein dürfen, um aus Fehlern zu lernen und weil letztendlich nicht viel Schlimmes passiert, wenn man einmal etwas falsch macht. Mit einem besonderen Blick auf Gott - du sollst deinen Herrn und Gott lieben mit ganzer Seele, ganzem Herzen und ganzer Kraft - wird es leichter gelingen, alle Talente recht zu gebrauchen.
Für die musikalische Gestaltung danken wir Patrizia und Sonja Fuchs sehr herzlich.
Besonders freuten wir uns, dass Herr Dechant Ignaz Steinwender bei der Messe konzelebrierte und anschließend Zeit für eine Kirchen- und Museumsführung hatte.
Die Pfarrkirche Zell am Ziller zählt zu den schönsten Kirchen Tirols und beeindruckt als barocker Zentralbau mit dem gotischen Turm. Das große Kuppelgemälde zeigt die Dreifaltigkeit, die von Heiligen aus dem Alten und neuen Testament angebetet wird - es zeigt uns einen Blick in den Himmel, wie wir ihn auch mit jeder Messe feiern. Mehrere Darstellung der Taube als Zeichen für den Heiligen Geist weisen auf dessen Bedeutung hin: durch den Heiligen Geist empfing Maria Christus, durch die Heiligen Geist werden die Gaben gewandelt und im Heiligen Geist predigt der Priester. Die Pfarrkirche Zell am Ziller ist dem heiligen Vitus geweiht, der auf dem Altarblatt dargestellt ist. Zu Maria Himmelfahrt prägt allerdings einen sehr schöne Muttergottesstatue das Altarbild.
Im Altar ist eine Reliquie, ein Knochenstück, des seligen Engelbert Kolland eingesetzt, der in der Ramsau geboren wurde. Er wurde in Zell am Ziller getauft und trat in den Orden der Franziskaner ein. Nach einigen Jahren des Studiums wurde er als Missionar nach Israel und dann nach Damaskus gesendet. Er wurde dort ein sehr beliebter Seelsorger, weil er sich vieler Probleme annahm - bald nannte man ihn Vater Engel. Während des Drusenaufstandes im Jahr 1860 erlitt er den Märtyrertod, da er sich weigerte, dem Christentum abzuschwören.
Die genauere Lebensgeschichte erzählte Herr Dechant Ignaz Steinwender vor und im Museum, das im Wohnhaus seiner Eltern eingerichtet worden ist. Dort befindet sich auch jener Raum, in dem seit sieben Jahren zur Ewigen Anbetung durch genügend Gläubige, die sich zu einer fixen Gebetsstunde in jeder Woche vor dem ausgesetzten Allerheiligsten einfinden, eingeladen wird.
Wir danken Herrn Dechant Ignaz Steinwender sehr herzlich für die interessante Führung, die Kinder und Erwachsene beeindruckt hat.
Anschließend brachte uns der Bus zum Rosenalmlift. In 1700 m Höhe genossen wir zunächst in der Kreithütte das Mittagessen und dann machten sich die Familien auf den Weg zum Fichtenschloss, wo die Kinder sehr viel Spaß beim Klettern und Rutschen hatten. Bald aber zog es die meisten zum Fichtensee, denn das heiße Wetter verlockte, sich in das kalte Nass zu wagen. Besonders begeisterte es die Kinder, dass auch der Herr Pfarrer nicht wasserscheu und für einigen Spaß zu motivieren war. Der vergnügliche Nachmittag verging wie im Flug - sehr dankbar für den schönen Tag und gut gelaunt traten wir die Heimreise an.
Herr Diakon Franz Reinhartshuber bedankte sich bei allen für das Mitfahren, bei den Ministranten für das treue Ministrieren und bei den Eltern für die Bestärkung ihrer Kinder in diesem Dienst.
Comments