14. August 2024
Am Vorabend des Hochfestes der Aufnahme Mariens in den Himmel feierten wir in Bad Häring den traditionellen Festgottesdienst mit Kräuterweihe und Ministrantenehrung.
Besonders schön war es heuer, dass Michael Marschall, der im Vorjahr in unserem Pfarrverband als Praktikant das Priesterleben kennen lernte, Nachprimiz feierte.
In seiner Predigt erläuterte er das jüngste Mariendogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Einer Legende zufolge öffneten die Jünger ihren Sarg und diesem entströmte Blumenduft, doch Marias Leichnam befand sich nicht mehr darin. Über die Jahrhunderte dachte man über die Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel nach, bis sie 1950 zum Dogma erklärt wurde. Die Lesungstexte des -Vorabends verweisen auf das Alte Testament - Maria wird mit der Bundeslade verglichen, die Raum für Gott in sich hatte. So ist sie es, die die Würde der Frau wieder bewusst macht, denn Gott schuf den Menschen als sein Abbild, als Mann und Frau erschuf er ihn. Wir dürfen an die Würde des menschlichen Lebens insgesamt denken, da das Dogma wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg verkündet wurde, in dem so viele Menschen getötet wurden. Und auch in der Gegenwart ist es wichtig, über den Schutz des Lebens nachzudenken und dafür zu beten, weil Kriege und Gesetze das von Gott gegebene Leben bedrohen. Allerdings gibt es für Christen auch in den schlimmsten Situationen und in Todesnot die Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott. Darum ist es gut, sich zu ihm zu bekennen, wie wir das im Glaubensbekenntnis ganz bewusst tun.
Nach der Ansprache segnete Michael Marschall die Kräuterbuschen, die uns mit ihrem Duft in den nächsten Monaten an das Hochfest Maria Himmelfahrt erinnern und Segen bringen.
Nach dem Schlussgebet wurden Dankesworte gesprochen - gerichtet an die Bäurinnen für das Binden der Kräuterbuschen, an den Johanneschor für die beeindruckende musikalische Gestaltung der Festmesse, an den PGR für die Ausrichtung der Agape und an die Ministranten. Herr Diakon Franz Reinhartshuber hob die Treue beim Ministrieren hervor und ehrte die fleißigsten Ministranten namentlich mit Worten und mit einem kleinen Geschenk. Es ist schön, dass kleine und große Ministranten sich so gut verstehen, einander helfen und in die Aufgaben nicht nur bei den Proben hineinwachsen, sondern auch durch die Unterstützung der jeweils Älteren. Zum dritten Mal hintereinander war Felix der fleißigste Ministrant, Samuel feierte sein 10-jähriges Ministranten-Jubiläum und Nina ist bereits zwölf Jahre dabei. Michael Marschall ließ die Kinder und Jugendlichen dann schätzen, wie lange er ministriert habe, und das beeindruckte: bis er 25 Jahre alt war. Das ist ein Ansporn vor allem für unsere bereits lange dienenden Ministranten.
Nach dem allgemeinen Primizsegen und dem Schlusslied freuten wir uns als Mitfeiernde auf den Einzelprimizsegen und zogen dann in die Aula der VS Bad Häring zur Agape. Ein heftiges Gewitter knapp vor Beginn und Regen während der Messe hatten die Vorbereitung im Freien verhindert. Auch die Kräuterbuschen wurden gegen eine Spende verteilt, die dem PGR für soziale Zwecke zugute kommen. Dafür danken wir den Bäurinnen herzlich.
Die Stimmung bei der Agape mit guten Getränken und Brot war sehr fröhlich und allzu früh ging niemand nach Hause. Wir dürfen uns mit Michael Marschall über seine Berufung zum Priester freuen und darüber, dass wir mit ihm eine würdige Nachprimiz gefeiert haben.
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